Autor: Herr Charalambos Papasavvas
Rechtsanwalt – Juristischer Berater
Managing Partner von PAPASAVVAS & LISKAVIDOU LLC
Gründer von RELOTECH EXPERTS
Gründer des NEOCOURSES INNOVATION CENTER
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Da sich das Geschäftsjahr 2024 dem Ende nähert, ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um steuerliche Herausforderungen in der Buchhaltung und Berichterstattung anzugehen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden und den Abschluss der Finanzberichte zu erleichtern. Globale Unternehmen standen vor erheblichen Herausforderungen durch geopolitische Spannungen, steigende Inflation, sich verändernde Zinssätze und Anpassungen in den Lieferketten. Zusätzlich dazu haben sich die Anforderungen an Steuertransparenz verschärft, da sich Steuergesetze, gesetzliche Rahmenbedingungen und administrative Vorgaben rasant verändern. Nachhaltigkeitsinitiativen, einschließlich Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG), stellen weitere Herausforderungen für die Steuerberichterstattung dar.
Wichtige steuerpolitische Veränderungen
Bedeutende steuerpolitische Veränderungen stehen in verschiedenen Regionen bevor, angetrieben durch die Base Erosion and Profit Shifting (BEPS) 2.0-Initiative der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sowie ESG-bezogene Maßnahmen wie die Kohlenstoffanpassungsberichterstattung und überarbeitete Steueranreize. Diese erwarteten Änderungen bringen Unsicherheiten mit sich und stellen Steuerteams vor die Herausforderung, frühzeitig zu bewerten und zu planen. Durch proaktive Maßnahmen können Unternehmen jedoch ihre Steuerbuchhaltungsprozesse für den Jahresabschluss optimieren, Risiken minimieren und den Arbeitsaufwand zum Jahresende reduzieren.
Wir befinden uns in einer neuen Ära der Steuerberichterstattung, in der vorausschauende Strategien in der Steuerbuchhaltung und im Risikomanagement einen klaren Wettbewerbsvorteil bieten. Hier sind sechs wesentliche Bereiche, auf die sich Steuerteams bei der Vorbereitung auf den Jahresabschluss 2024 und das Jahr 2025 konzentrieren sollten:
1. Säule-Zwei-Mindeststeuerregelungen
Die Einführung der OECD Pillar Two Global Anti-Base Erosion (GloBE) Model Rules markiert eine bedeutende Entwicklung in der Steuerpolitik. Diese Regeln setzen eine globale Mindeststeuer von 15 % auf Unternehmensgewinne für multinationale Unternehmen (MNEs) mit Gruppeneinnahmen von mindestens 750 Millionen Euro in zwei der letzten vier Geschäftsjahre fest. Selbst Unternehmen mit effektiven Steuersätzen über 15 % könnten von einer Nachbesteuerung betroffen sein.
Bisher haben 41 Länder nationale Versionen der GloBE-Regeln umgesetzt, was erhebliche Herausforderungen für Steuerabteilungen darstellt. Die komplexen Berechnungen erfordern eine detaillierte Analyse auf Unternehmens- und Länderebene, was Präzision und Genauigkeit erfordert.
Steuerliche Handlungsempfehlungen
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Frühzeitige Analyse der betroffenen Regionen, Schätzung potenzieller Nachsteuern und Bewertung der Auswirkungen auf bestehende Steuerstrukturen
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Aufbau robuster Prozesse zur Erfassung und Verwaltung steuerlicher Daten
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Abstimmung mit externen Wirtschaftsprüfern, um Überraschungen bei der Jahresabschlussprüfung zu vermeiden
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Testberechnungen mit vorläufigen Daten zur Identifikation potenzieller Probleme vor dem Jahresende
2. Makroökonomische und gesetzliche Herausforderungen bewältigen
Die globale Wirtschaft bleibt herausfordernd: Rezessionen, Zinsschwankungen und geopolitische Unsicherheiten beeinflussen direkt die Steuerberichterstattung. Geringere Gewinne können sich auf latente Steueransprüche auswirken, während Währungsschwankungen Steuerkosten beeinflussen.
Steuerliche Handlungsempfehlungen
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Enge Zusammenarbeit mit Finanz- und Betriebsabteilungen zur frühzeitigen Anpassung an wirtschaftliche Entwicklungen
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Aktive Überwachung von Steuerrechtsänderungen und rechtzeitige Anpassung der Steuerstrategie
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Management von Wechselkursrisiken durch Absicherungsmaßnahmen
3. Öffentliche länderspezifische Berichterstattung und ESG-Offenlegung
Die steigende Nachfrage nach Steuertransparenz und ESG-Reporting führt zu neuen Anforderungen. Regulierungsbehörden, Investoren und die Öffentlichkeit verlangen detaillierte Einblicke in Steuerstrategien und Beiträge von Unternehmen.
Steuerliche Handlungsempfehlungen
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Integration von Steuerberichterstattung in ESG-Initiativen
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Sicherstellung einer konsistenten Steuerberichterstattung über Finanzberichte, CbCR und ESG-Offenlegungen hinweg
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Aufbau robuster Systeme zur Überwachung von regulatorischen Änderungen und zur präzisen Datenerfassung
4. Neue Vorschriften zur Einkommensteuerberichterstattung gemäß US-GAAP (ASU 2023-09)
Das Accounting Standards Update (ASU) 2023-09 des Financial Accounting Standards Board (FASB) bringt erhebliche Änderungen für die Offenlegung von Einkommensteuerinformationen. Diese treten für öffentliche Unternehmen ab dem 15. Dezember 2024 und für andere Unternehmen ab dem 15. Dezember 2025 in Kraft.
Steuerliche Handlungsempfehlungen
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Detaillierte Planung der neuen Berichterstattungsanforderungen
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Frühzeitige Abstimmung mit Wirtschaftsprüfern zur Klärung von Methoden und Annahmen
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Einführung von Systemen zur Erfassung und Verwaltung neuer Datenanforderungen
5. Auslaufen der US-Steuerreform TCJA
Einige zentrale Bestimmungen des Tax Cuts and Jobs Act (TCJA) von 2017 laufen Ende 2025 aus, darunter Steuervergünstigungen und Abzüge.
Steuerliche Handlungsempfehlungen
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Simulationsrechnungen zur Bewertung der Auswirkungen auf Steuerverbindlichkeiten und latente Steueransprüche
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Aktualisierung von Steuerstrategien zur Optimierung von Abzügen und Gutschriften
6. Effizienzsteigerung beim Jahresabschluss
Die Endjahresbuchhaltung ist eine der stressigsten Phasen für Steuerabteilungen. Gesetzesänderungen erhöhen den Druck weiter.
Steuerliche Handlungsempfehlungen
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Vorzeitige Erledigung bestimmter Steuerarbeiten außerhalb des Jahresabschlusszyklus
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Dokumentation von Anpassungen, Steuerberechnungen und Unsicherheiten frühzeitig
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Enge Zusammenarbeit mit Wirtschaftsprüfern zur Vermeidung von Engpässen
Ausblick
Diese neue Ära der Steuerberichterstattung erfordert innovative Lösungen. Unternehmen müssen sich auf komplexe Vorschriften, wachsende Offenlegungspflichten und steuerliche Risiken einstellen. Durch proaktive Maßnahmen können sie nicht nur die Einhaltung der Vorschriften gewährleisten, sondern auch Wettbewerbsvorteile erzielen.
Zusammenfassung
Steuerabteilungen sollten eng mit Finanz- und Geschäftsbereichen zusammenarbeiten, um steuerliche Berichterstattung mit der Unternehmensstrategie abzustimmen und Routineaufgaben effizient zu bewältigen. Ein gut geplanter Jahresabschluss trägt nicht nur zur Compliance bei, sondern stärkt auch die Gesamtstrategie des Unternehmens.
